Septum-Piercing

Septum-Piercing
(Foto: SuicideGirls / CC-BY 2.0)

Das Septum-Piercing leitet sich vom lateinischen Begriff für die Nasenscheidewand (Septum nasi) ab und bezeichnet somit die Lage des Schmucks. Es wird durch das Bindegewebe der Nase, unterhalb des Knorpels der Nasenscheidewand gestochen, sodass der platzierte Schmuck durch die Nasenlöcher sichtbar ist. Das Septum-Piercing zählt zu einem der ältesten Piercings überhaupt und ist in zahlreichen Kulturen der Weltbevölkerung vertreten.

(Foto: Sigismund von Dobschütz)

Nach dem Ohrpiercing belegt das Septum-Piercing Platz zwei auf der Beliebtheitsskala. In der westlichen Welt hat diese Form des Körperschmucks jedoch keine sehr lange Tradition, erst in den 90er Jahren gewann es auch bei uns an Beliebtheit. In Asien, Afrika, Amerika und bei den Pazifikbewohnern steht das Septum-Piercing hingegen schon längst als Stück der verschiedenen Stammestraditionen und wird bis heute als Zeichen des Reichtums, der Kriegerschaft und aus ästhetischen Gründen getragen. Schon die Inkas, Mayas und Azteken hatten einen aus Gold und Jade gefertigten Nasenschmuck und setzten ihn aus religiösen Gründen ein. Teilweise wird diese Tradition noch heute von den Kuna, einer ethnischen Gruppe in Panama, weitergeführt.

Das Septum-Piercing gehört zu einem der am schwersten zu stechenden Piercings, da die Nasenscheidewand von Natur aus bei beinahe allen Menschen schief ist. Beim Stechen des Septum-Piercings müssen diese natürlichen Unebenheiten daher ausgeglichen werden, was durch eine spezielle Septum-Klemmzange erreicht wird. Ihre Enden bestehen aus zylindrischen Öffnungen, die es erlauben, die Piercing-Nadel gerade durch die Nasenscheidewand zu führen. Oftmals werden auch so genannte Receiving Tubes verwendet, eine Art Schutzrohr, das das umliegende Gewebe vor Verletzungen beim Stechen schützen soll und bei schwer zugänglichen Stellen eingesetzt wird.

Die Schmerzhaftigkeit dieses Piercings ist dabei stark von seiner Platzierung abhängig. Für Gewöhnlich wird der Bereich der Nase für das Septum-Piercing gewählt, der kein Knorpelgewebe mehr beinhaltet, also der untere Nasenbereich. Wird das Piercing an dieser Stelle durch die Nasenscheidewand gestochen, fällt der Schmerz deutlich geringer aus, als wenn der Stichkanal durch das Knorpelgewebe geführt wird.

Die Heilung eines Septum-Piercings ist in der Regel nach zwei bis drei Monaten abgeschlossen. Während dieser Zeit ist, vor allem bei Erkältungskrankheiten, die mit häufigem Naseputzen einhergehen, peinlich genau auf Hygiene zu achten, da sich der Stichkanal sonst entzünden kann. Nach der Ausheilung kann es vorkommen, dass die Nase (vor allem die Nasenspitze) empfindlicher als vorher und das Naseputzen entsprechend unangenehm ist.
Piercing der Nasenscheidewand
(Foto: Chantel Beam / CC-BY-SA 2.0)

Nach dem Ausheilen können der Curved Barbell oder der Ball Closure Ring, die Gängigerweise als Erstpiercing verwendet werden, gegen ein beliebiges Wunsch-Piercing ausgetauscht werden. Häufig wird als Septum-Piercingschmuck gebogene oder gerade Spikes eingesetzt. Diese, als Septum-Tasks bezeichneten Schmuckstücke, erinnern an die traditionellen Stoßzähne kriegerischer Volksstämme. Um das Septum-Piercing nach außen hin zu verbergen und den Stichkanal offen zu halten, kann ein so genannter Septum-Retainer zum Einsatz kommen. Ebenso effektiv und für die Öffentlichkeit nicht sichtbar, ist ein Circular Barbell, dessen Enden nach oben in die Nasenöffnung gedreht werden.

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