Madison-Piercing

Das Madison-Piercing ist ein so genanntes Oberflächenpiercing im Oberkörperbereich. Gestochen wird es zumeist waagerecht innerhalb der Haut der Drosselgrube, jener Muskelfurche unterhalb des Halsansatzes im oberen Brustbereich.

Madison-Piercing
(Foto: Nicor / CC-BY-SA 2.5)

Das Madison-Piercing verfügt weder über historische noch kulturelle Hintergründe. Wie viele andere Oberflächenpiercings auch ist es erst innerhalb der Popkultur in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als eine Modeerscheinung entstanden. Auch dieses Piercing wurde nach seiner ersten öffentlichen Trägerin benannt, in diesem Fall nach der Pornodarstellerin Madison Stone.

Als Schmuckstück für das Madison-Piercing kommen so genannte Surface-Bars zum Einsatz – Barbells, die an den Enden eine 90-Grad-Biegung aufweisen und somit Spannungen verhindern soll. Auch PTFE-Stäbe werden gerne als Schmuck für Madison-Piercings genutzt, da sie über einen flexiblen Stab verfügen und somit ebenfalls dem Herauswachsen entgegenwirken. Häufig werden jedoch gewöhnliche Barbells eingesetzt, ebenso wie Ball Closure Ringe, die aber ein größeres Abstoßungsrisiko mit sich bringen.

Das Madison-Piercing wird in der Regel mit Hilfe einer Hohlnadel gestochen. Gerade bei Oberflächenpiercings ist die Gefahr des Herauswachsens durch die permanente Spannung relativ hoch. Beim Madison-Piercing ist die Gefahr einer Abstoßung durch den Körper trotzt korrekter Platzierung (nicht zu tief, nicht zu flach) jedoch deutlich höher, als bei anderen Oberflächenpiercings. Der Grund ist zum einen in der hohen Spannung der Hautpartie zu suchen, zum anderen in der permanenten Beweglichkeit dieses Körperbereiches. Der zumeist lange Stichkanal eines Madison-Piercings wird durch die normale Körperbewegung immer wieder an der Heilung gehindert, die ohnehin relativ lange dauert. Mit einer gänzlichen Ausheilung ist frühestens nach 3 Monaten zu rechnen, wobei eine vollständige Ausheilung des Madison-Piercings nicht garantiert werden kann. Einer Studie der Association of Professional Piercers zur Folge, die Träger des Madison-Piercings über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet haben, ergab, dass nur eine Testperson ihr Piercing dauerhaft behalten konnte, bei den übrigen Probanden kam es nicht zu einer vollständigen Ausheilung, bzw. das Piercing wurde vom Köper abgestoßen. Entsprechend hoch ist das Risiko einer Narbenbildung beim Herauswachsen eines Madison-Piercings einzustufen. Während der Heilungszeit sollte dabei auf Schmuck und reibende Kleidungsstücke weitestgehend verzichtet werden, um nicht noch größere Reize auf das Piercing auszuüben. Auch eine gezielte Pflege ist bei einem Madison-Piercing unumgänglich, um eventuellen Entzündungen vorzubeugen.

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