Austin-Bar-Piercing

Optisch gleicht das Austin-Bar-Piercing dem Nasallang Piercing zum verwechseln. Im Gegensatz dazu durchdringt es jedoch nicht die Nasenscheidewand und die Innenräume der beiden Nasenlöcher, sondern wird ausschließlich horizontal durch die Nasenspitze gestochen.

Der historische Hintergrund des Austin-Bar-Piercings kann durchaus vom Nasallang Piercing abgeleitet werden, bekannt wurde es jedoch erst durch seinen ersten Träger und Namensgeber Austin Bar. Piercings, die an einem oder beiden Nasenlöchern hervortreten, sind seit mehr als 4.000 Jahren bekannt. Vom mittleren Osten verbreitete sich diese Piercingvariante dabei bis nach Indien, wo das Nasenpiercing als ein Zeichen der kriegerischen Tapferkeit galt. Das Austin-Bar-Piercing steht heute jedoch nicht in religiösem oder kulturellen Zusammenhang und dient ausschließlich der modernen, wenn auch seltenen Art der Bodymodifikation.

Gestochen wird das Austin-Bar-Piercing mit einer gewöhnlichen Piercingnadel. Nach der sorgsamen Desinfektion der Einstichstelle wird eine Venenverweilkanüle durch die Nasenspitze gestochen und anschließend ein gerader Piercingstab (Barbell) eingesetzt. Das Stechen eines Austin-Bar-Piercings sollte in jedem Fall durch einen erfahrenen Piercer erfolgen. Diverse kleine Nerven verlaufen durch die Nasenspitze und können beim Stechen deutliche Schmerzen verursachen.

Mitunter können Ausläufer des Gesichtsnervs getroffen werden. Die Ausheilung benötigt einen Zeitraum von etwa vier Wochen, in denen die Wunde sorgfältig sauber gehalten werden muss. Vorbeugend kann eine Antibiotische Salbe hierzu verwendet werden, die einer möglichen Entzündung schnell entgegentritt. Ein Dehnen des Austin-Bar-Piercings ist aufgrund der anatomischen Bedingungen durchaus möglich, wird jedoch selten vorgenommen, da sich die Dehnung durch Entfernen des Schmuckstücks kaum wieder rückgängig machen lässt. Es also zum Verbleib des Einstichkanals in der Nasenspitze kommt, die in den meisten Fällen nur durch einen chirurgischen Eingriff wieder rückgängig verschlossen werden kann.

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