Apadravya-Piercing

Eichel mit vertikalem Piercing (Apadravya)
(Foto: thispainisxtc / CC-BY-SA 3.0)

Das Apadravya Piercing ist ein Intimpiercing für Männer. Der Piercingstab (Barbell) verläuft dabei vertikal durch die Eichel und ist eng mit dem Ampallang Piercing verwandt, welches horizontal durch die Eichel gestochen wird. In seltenen Fällen wird das Apadravya Piercing nicht durch die Eichel, sondern durch die Eichelfurche gestochen.

Das Apadravya Piercing ist keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, im Gegenteil, es hat eine lange Historie, die bis in das 2. Jahrhundert zurückreicht. Erstmals wurde es im Kamasutra erwähnt und gilt auf Borneo bis heute als traditionelles Piercing. Auch auf den Philippinen und in Indonesien fand das Apadravya seinerzeit weite Verbreitung, ist dort allerdings heute kaum noch anzutreffen. Anders auf Borneo! Hier findet man es noch heute bei verschiedenen Stämmen, etwa den Iban, den Kelabit oder den Dayak, denn es gilt es als besonders luststeigernd für das weibliche Geschlecht. In der westlichen Welt hat sich das Apadravya Piercing, wie viele andere Piercing Varianten auch, erst weitaus später durchgesetzt.

Das Apadravya Piercing kann innerhalb einer Sitzung oder in zwei Etappen gestochen werden. Oft erfolgt zunächst das Stechen eines Prinz-Albert-Piercings. Nach der Abheilung wird der Stichkanal dann vervollständigt, sodass er nun auch das obere Ende von der Eichel zur Harnröhre durchläuft.

Die Ausheilung eines Apadravya Piercings nimmt dabei deutlich mehr Zeit in Anspruch, als die anderer Intimpiercings, da der Stichkanal relativ lang ist. In der Regel ist das Piercing nach gut einem halben Jahr abgeheilt, die Heilungszeit kann aber auch bis zu einem Jahr betragen. Unterstützt wird die Ausheilung dabei durch den Kontakt zum Eigenurin. 

Der übliche Piercing Schmuck für das Apadravya Piercing ist ein gerader Piercingstab (Barbell), der auch nach der Ausheilung noch relativ lang sein sollte, um einer Erektion Stand zu halten. Besonders zu beachten ist das bei einem so genannten Schaft-Apadravya. Hierbei wird der Stichkanal hinter der Eichel angesetzt. Wie bei allen Intimpiercings gilt auch beim Apadravya Piercing, dass das Piercing nur von erfahrenen Piercern gestochen werden sollte und Intimhygiene im Vordergrund stehen muss.

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