Ampallang-Piercing

Das Ampallang Piercing ist ein waagerecht durch die Eichel gestochenes Intimpiercing. Eine enge Verwandtschaft besteht zum Apadravya Piercing, welches ebenfalls durch die Eichel gestochen wird, allerdings nicht wie beim Ampallang Piercing horizontal, sondern vertikal. Historisch gesehen gehen beide Varianten aus einem Piercing hervor. Die getrennte Namensgebung erfolgte jedoch erst im 20. Jahrhundert durch Doug Malloy.

Erste Erwähnung findet das Ampallang Piercing bereits im aus dem 2. Jahrhundert stammenden Kamasutra, ebenso findet es sich bei verschiedenen borneosischen Stämmen. In damaligen Zeiten war es aber auch in vielen Regionen Indonesiens und der Philippinen weit verbreitet, während es sich bis heute hauptsächlich in Borneo durchsetzte. Das Ursprungsland seiner Entstehung ist bislang nicht eindeutig nachgewiesen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das Ampallang Piercing auf Borneo entstanden ist und sich dann erst nach Indien ausbreitete. Hintergrund des Ampallang Piercings waren dabei zu keiner Zeit religiöse Anreize, sondern vielmehr die luststeigernde Wirkung auf das weibliche Geschlecht. Als derzeit berühmtester Ampallang Piercing Träger gilt der Sänger Pete Doherty aus England.

Gestochen wird das Ampallang Piercing horizontal durch die Eichel. Hierbei kreuzt es in der Regel die Harnröhre, der Stichkanal kann aber ebenso knapp über ihr verlaufen.

Durchgeführt werden sollte das Piercen nur von einem erfahrenen Piercer, da es nach dem Stechen zu Schwellungen und Nachblutungen kommen kann. Zu Beginn sollte daher ein längerer Piercingstab (Barbell) eingesetzt werden. Die Abheilung des Ampallang Piercings geht relativ schnell vonstatten, da die zwei durch die Harnröhre verlaufenden Stichkanäle deutlich schneller heilen, als ein längerer. Auch der Kontakt mit dem Eigenurin kann sich positiv auf die Wundheilung auswirken, was nahe legt, den Stichkanal durch und nicht oberhalb der Harnröhre zu platzieren. Nach etwa einem halben Jahr ist die völlige Ausheilung zu erwarten, Geschlechtverkehr ist jedoch schon nach zwei Wochen möglich.